Brandenburger Tor

Brandenburger Tor

Eigentlich war es ein ganz normales Stadttor, im Westen der alten Stadt Berlin-Cölln gelegen. Durch es gelangte vornehmlich der Große Kurfürst in sein Jagdrevier, dem Tiergarten. Das war gleichsam eine königliche Schatulle, also Privatbesitz. Nur er und sein Gefolge durften dort jagen. Vom Schloss führte ein kleiner Reitweg dorthin, zunächst über eine kleine Brücke über einen Seitenarm der Spree, Hundebrücke genannt. Weil sich das die kläffende Hundemeute vor der Jagd einfand. Später kam man auf die Idee, die Stadt, der es im Süden und Osten eng geworden war, nach Westen zu erweitern. Die Sümpfe wurden trockengelegt, große Gebäude auf Eichenpfähle gestellt, in den märkischen Sand. Links und rechts des Reitwegs pflanzte man in ordentlichem Abstand 2 Baumreihen. Bekanntermaßen setzten sich die widerstandsfähigen Linden durch, sonst würde der Boulevard sonst heute evtl. "Unter den Nüssen" heißen ... Das kleine Tor wurde durch ein großes, prachtvolles ersetzt. Obenauf, in den Jahren um die Frz. Revolution, eine Friedensgöttin mit einem Vierspänner. Nach dem Einfall Napoleons in die Stadt, Flucht des Herrscherhauses nach Ostpreußen freilich wurde aus der Friedens- eine Siegesgöttin, mit Eichenlaub und Lanze. Das Tor verlor allerdings nach dem Sieg der Alliierten über Hitlerdeutschland ganz und gar seine Funktion, anstelle eines Durchlasses war hier nun Schluss, für Ost und West, mit dem Verkehr. Wie auf einer Insel lag es inmitten des berüchtigten Todesstreifens, der seinem unglückseligen Namen allein in Berlin über 190fach die Ehre erwies. Hier war er bsd. breit geraten, die Westmauer 1m breit. Daneben war eine kleine Treppe mit Podest für den Touristenblick in den vermauerten Osten aufgebaut. Von hier rief der amerikanische Präsident Ronald Reagan dem sowjetischen Machthaber zu: Mr. Gorbatschow, open this Gate, Tear this wall down! Und er sollte recht behalten, im Herbst 1989 fiel die Mauer, die Menschen tanzten auf ihr, und das Tor, Wahrzeichen der geteilten Stadt, bekam eine ganz neue Bedeutung: 

Symbol für die friedliche Revolution zu einem wiedervereinigten Deutschland.

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